Description
This position paper, directed at Reichsführer-SS Heinrich Himmler, from the Reich Association of Dowsing addresses the situation of dowsing and dowsing research and offers proposals for official actions.
The Association emphasises that a scientific explanation is urgently needed, but much progress had been made despite a crippling lack of resources. They cite evidence of dowsing successes (tens of thousands of cases) and note that failures occur in every profession and in dowsing they are not disproportionate.
They call attention to the obstacles of "wild" dowsers, not connected with the Association, as well as the hostility of the science community which influenced national and regional authorities. They note that practical professions such as engineering are friendlier to dowsing as they are more concerned with practicality than theory.
The paper cites recent support from scientists and politicians, in particular Rudolf Hess, Hermann Göring and Wilhelm Keppler. They also note that Göring assured them that Hitler was not against dowsing.
The proposals include 1) a ban on "wild" dowsing - any activity not conducted within the scope of the Reich Association for Dowsing; 2.) Police and legal recognition of the Association so that all paid dowsers must work under its auspices; 3.) Work to revoke the prohibition on dowsing in many agencies; 4.) Work to stop attacks on dowsing from the science community; 5.) Provision of resources for dowsing research to improve practical reliability.
Date
10-6-1938
Document Type
Report
City
Berlin
Keywords
Reichsführer-SS, Head of the German Police, Chef der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, dowsing rods, Wünschelrutenwesen, Reich Association for Dowsing, Reichsverbands für das Wünschelrutenwesen, geology, Paul Beyer, Kurt Osswald, Franz Wetzel, Berlin, Steglitz, Munich, Solln, Ahnenerbe, Reich Ministery of Health, Reichsgesundheitsamtes, Zeitschrift für Wünschelrutenforschung, Journal of Dowsing Rod Research, Stellvertreter des Führers, Deputy Führer, Rudolf Hess, Hermann Göring, Wilhelm Keppler, Reich Interior Minister, Reichsinnenminister, Reichsjustizminister, Reich Justice Minister, well building, Vierjahresplan, Four Year Plan, Nazi Germany
Disciplines
European History | Folklore | Intellectual History | Social and Cultural Anthropology
Sender
Reich Association for Dowsing
Recipient
Heinrich Himmler
Corresponds to:
Folder 12, Document 25
Language
German
Transcription
Abschrift
An den Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei
H.Himmler
Berlin
Betreff: Einheitliche Regelung des Rutengängerwesens.
Auf Grund unserer Besprechung mit dem "Ahnenerbe" am 11. März 1938 bitten die unterzeichneten Vorstandsmitglieder des Reichsverbands für das Wünschelrutenwesen e.V. den Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei um Massnahmen, die, unabhängig von dem gegenwärtigen Kampf um die Wünschelrute, einen erfolgreichen Einsatz der erprobten Rutengänger für die deutsche Wirtschaft sicherzustellen geeignet sind.
Unsere Bitte begründen wir im folgenden mit der Darlegung 1.) der praktischen Leistungsfähigkeit der Wünschelrute, 2.) der Hindernisse, die dem vollen Einsatz der Rutengänger bisher entgegenstanden, und 3.) der polizeilichen Massnahmen, die in der Lage wären, diese Hindernisse zu beseitigen und den deutschen Rutengängern ein ihrem Können entsprechendes Wirkungsfeld zu sichern.
I. Leistung der Rutengänger
Wissenschaftlich ist das Rutenproblem (wie viele andere biologischen, psychologischen und physikalischen Probleme) noch nicht völlig geklärt. Es sind in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Erforschung des Problems erzielt worden, doch ist die Arbeit durch den Mangel an Mitteln sehr gekemmt. Eine baldige wissenschaftliche Klärung ist aber dringend erwünscht, um die Fahlerquellen beim praktischen Gebrauch der Rute möglichst ausschalten zu können.
Praktisch ist die Brauchbarkeit und, in zahlreichen Fällen, Unentbehrlichkeit der Wünschelrute völlig gesichert durch Zehntausende von Aufgaben, von denen ein grosser Teil mit geologischen Mitteln bestimmt nicht lösbar war und die, teilweise sogar in scharfem Gegensatz gegen die gutachtlichen Äusserungen von Geologen, durch Rutengänger erfolgreich gelöst worden sind. Eine Auswahl aus der Literatur über Rutenarbeiten haben wir dem "Ahnenerbe" übergeben; wir veröffentlichen ferner in diesen Monaten eine Reihe typischer Rutenerfolge in unserer Zeitschrift (die bis jetzt veröffentlichten liegen als Anlage bei). Eine sehr grosse Zahl von Erfolgsberichten ist in den Akten unserer Forschungsstelle gesammelt; sie stehen auf Wunsch zur Einsichtnahme zur Verfügung. Auf Grund dieser unbestreitbaren Tatsachen sind wir zu der Annahme berechtigt, dass sich sowohl bei Wasserversorgungen wie bei einer Reihe von Arbeiten im Rahmen des Vierjahresplanes vielfach erhebliche Ersparnisse erzielen liessen, wenn erfahrene Rutengänger in geeigneter Weise zur Mitarbeit herangezogen würden.
Den Rutengängern werden häufige Misserfolge vorgeworfen. Diese sollen nicht geleugnet werden; auch der erfahrenste Rutengänger ist so wenig gegen Irrtümer geschützt wie der beste Geologe oder der erfolgreichste Arzt. Vom Rutengänger als einem lebendigen Körper kann nicht die Präzision der Angaben eines physikalischen Instruments verlangt werden -- dafür aber sind seine Reaktionen feiner als die des empfindlichsten Apparates. Der weitaus grösste Teil der Misserfolge ist jener übergrossen Zahl ungeübter, phantasiebegabter und verantwortungsloser "wilder" Rutengänger zuzuschreiben, die sich der Schulung und Beaufsichtigung durch unseren Reichsverband entziehen.
II. Hindernisse für den Einsatz der Rutengänger
Dem vollen Einsatz gut ausgebildeter Rutengänger für die Zwecke der Volkswirtschaft und Volksgesundheit standen bisher zwei Hindernisse entgegen, die unser Reichsverband von sich aus zu beseitigen keine Möglichkeit hat.
1.) Nicht in unseren Reichsverband eingegliederte "wilde" Rutengänger gibt es in Deutschland schätzungsweise 100 mal mehr als Verbandsrutengänger. Fast alle sind ganz ungenügend durchgebildet, einige wohl auch wirkliche Schwindler. Der Unfug, den sie infolge ihres mangelhaften Könnens anrichten, wrid von unseren Gegnern ganz allgemein als Beweis für die Unbrauchbarkeit der Wünschelrute verwertet. Der Reichsverband macht seit langem auf diesen Krebsschaden aufmerksam, ohne dessen radikale Ausmerzung ein geregelter und erfolgreicher Einsatz der Wünschelrute nicht zu erreichen ist. Der Rutengängerberuf erfordert wie jeder andere Beruf eine sorgfältige Ausbildung und jahrelange Übung, dazu eine Prüfung durch Sachverständige und eine gewisse Kontrolle, wie sie allein die Fachschaft unseres Reichsverbandes gewährleisten kann.
Der rücksichtslose Kampf der offiziellen Wissenschaft gegen die Wünschelrute, ursprünglich ausgehend von wenigen Geologen, Physikern und Medizinern, ist heute zu einer breiten Front geworden, die bereits einzelne Reichsministerien und die Mehrzahl der geologischen und hydrologischen Landesämter in wirksamer Weise gegen die Wünschelrute zu beeinflussen verstanden hat. Die angeblichen "wissenschaftlichen Untersuchungen", die gegen die praktische Verwendbarkeit der Rute zeugen sollen, sind unbewiesene Behauptungen, Ausflüsse starr dogmatischer Lehrmeinungen und einseitige Sammlungen von Misserfolgen (die man auch in jedem anderen Beruf sammeln kann). Sie sind ohne jenes Mindestmass an Sachkenntnis und an Objektivität zustande gekommen, das jeder wissenschaftlichen Untersuchung zugrunde liegen muss. (Als Beispiel verweisen wir auf die von Dr. Osswald auf Wunsch des Stellvertreters des Führers verfasste Besprechung der Versuche des Reichsgesundheitsamtes 1935; sie wurden dem "Ahnenerbe" übergeben). -- Es drängt sich die Vermutung auf, dass bei dieser Bekämpfung der Rute mehr wirtschaftliche und Standesinteressen mitspielen als wissenschaftliche.
Ähnlich scheint auch die Feindschaft eines (verhältnismässig kleinen Teils der Brunnenbauer gegen die Rutengänger auf der Besorgnis vor gewissen wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch die Tätigkeit der Rutengänger zu beruhen. Ein anderer Teil der Brunnenbauer dagegen arbeitet in bestem Einvernehmen mit Rutengängern zusammen, nicht wenige Brunnenbauer sind selbst aktive Rutengänger. Im übrigen ist ganz allgemein festzustellen, dass im Gegensatz zu der Ablehnung der Wünschelrute durch die theoretische Wissenschaft die Praktiker (also Ingenieure, technische Behörden usw.) in weitgehendem Masse sich der Rutengänger bedienen, da sie sich nicht um Theorieen und Dogmen zu kümmern brauchen, sondern lediglich um die praktische Brauchbarkeit einer Methode.
Wir haben die Genugtuung, dass gerade die besten Köpfe der geologischen und medizinischen Wissenschaft sich der Wünschelrute gegenüber nicht ablehnend verhalten, ja sich z.T. offen für sie eingesetzt haben. Ferner sind wir für ein auf positive Erfahrungen gegründetes tatkräftiges Eintreten zu Gunsten der Wünschelrute zu Dank verpflichtet dem Stellvertreter des Führers, dem Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring und dem Staatssekretär Dr. ing. Keppler. Generalfeldmarschall Göring versicherte auch einem unserer Herren, dass der Führer selbst der Verwendung der Wünschelrute nicht abgeneigt sei. Wir dürfen auch an die im Juni 1937 durch die Presse gegangenen Verlautbarungen des Reichsinnenministers und des Reichsjustizministers erinnern, die ausdrücklich eine wissenschaftliche Klärung der Rutenfrage für nötig hielten und der praktischen Verwendung der Wünschelrute keine Hindernisse bereitet wissen wollten.
Trotzdem arbeiten unsere Gegner -- in ihren z.T. amtlichen Stellungen für uns angreifbar -- mit Nachdruck weiter an einter Unterbindung möglichst jeder Rutengängertätigkeit, indem sie, meist mit Erfolg zu verhindern suchen, dass Rutengänger Aufträge für öffentliche Zwecke und aus öffentlichen Mitteln erhalten. Es sind das aber gerade die Aufträge , die den Hauptteil der Tätigkeit alterprobter und bei den Behörden Vertrauen geniessender Rutengänger bilden.
III. Vorschläge für Massnahmen zum Schutze des Rutengängerberufs.
Die bisherigen Leistungen der Rutengänger, die sich nach Beseitigung der erwähnten Hindernisse bestimmt noch steigern lassen, und die Bedeutung, die der Wünschelrute im Rahmen des Vierjahresplanes bei richtigem Einsatz zukommen könnten, berechtigen uns zu der Bitte um allgemeine polizeiliche Regelung des Rutengängerwesens und Förderung der Rutenforschung durch folgende Massnahmen:
1.) Verbot des nicht kontrollierbaren "wilden" Rutengängerwesens, d.h. jeder honorierten Tätigkeit von Rutengängern, die nicht under der Aufsicht der Fachschaft unseres Reichsverbandes stehen.
2.) Polizeiliche, womöglich gesetzliche Anerkennung der Fachschaft des Reichsverbandes als Zwangsorganisation aller gegen Entgelt tätigen Rutengänger.
3. Einwirkung auf die zuständigen Stellen, dass die Verbote der Benützung von Rutengängern, die in zahlreichen Behörden ausgesprochen worden sind, Rückgängig gemacht werden, soweit die Rutengänger des Verbandes davon betroffen werden.
4. Einwirkung auf die offizielle Wissenschaft, ihre nach Regelung des Rutengängerwesens jeder weiteren Grundlage entbehrenden Angriffe gegen die Wünschelrute einzustellen.
5. Beschaffung von Mitteln zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der Rutenfrage, um der praktischen Anwendung der Rute noch grössere Sicherheit zu geben.
Zur Durchführung der oben vorgeschlagenen Massnahmen würden sich auch eine engere Fühlungnahme der Reichsführung SS mit dem Rutenwesen empfehlen, etwa durch die Schaffung eines Referates für die Wünschelrute bei der Reichsführung SS.
Die unterzeichneten Vorstandsmitglieder des Reichsverbandes für das Wünschelrutenwesen stehen für weitere Auskünfte zur Verfügung.
(gez.) Der. Paul Beyer
I. Verbandsvorsitzender
Berlin-Steglitz, Kurze Strasse 14/I
(gez.) Dr. Kurt Osswald
II.Verbandsvorsitzender
München 22, Kaulbachstr.
10/I
(gez.) Dr. Franz Wetzel
Stellvertr. Schriftleiter
Solln vor München
Ottilienstr. 16
F.d.R.d.A.:
SS-Hauptsturmführer
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Recommended Citation
Reich Association for Dowsing, "Position Paper by the Reich Association for Dowsing Submitted to Heinrich Himmler, October 6, 1938" (1938). Dowsing Research. 19.
https://digitalcommons.ursinus.edu/dowsing/19
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