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Hans Schwalm

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Schwalm writes to Schneider and Sievers regarding the difficulties of his work in Norway, focusing on lack of proper offices and his planned stay in Posen, which he is hoping will be cancelled to prevent an interruption of the work in Norway. Schwalm indicates the work is not progressing well and any interruption would mean having to start all over again.

Date

10-17-1942

Document Type

Correspondence

City

Oslo

Keywords

Ahnenerbe, Nazi Germany, Nazism, German occupation of Norway, National Socialism, National Socialism, fascism, Norway, Oslo, Denmark, Germany, Posen, Copenhagen, Ahnenerbe, Reichskommissariat, Amt VI, GFL, Department for Science and Education (Reichskommissariat), Schutzstaffel, SS, Germanische Freiwillige Leitstelle, Wolfram Sievers, Alfred Huhnhäuser, Hans Schwalm, Wilhelm Redieß, Hans-Ernst Schneider, Ritz, Karl Leib, Heinrich Fehlis, Rudolf Mentzel

Disciplines

Ethnic Studies | European History | Scandinavian Studies | Social and Cultural Anthropology

Sender

Hans Schwalm

Recipient

Wolfram Sievers, Hans-Ernst Schneider

Corresponds to:

Folder 05, Document 15

Language

German

Transcription

An SS-O'Stuf. Dr. Schneider oder
SS-Stubaf. Sievers persönlich

Vermerk

Streng vertraulich!

Betr.: Lagebericht am 16.10.1942.

  1. Nach meiner Rückkehr hat sich das Arbeitsverhältnis zum Leiter der Dienststelle, SS-Sturmbannführer Leib, wesentlich gebessert und geklärt. Zwar wird der Eingang eines Rundschreibens von Amt VI mit den Richtlinien für die Arbeit des "Ahnenerbe"-Vertreters geleugnet (bei meinem Besuch in der G.F.L. in Kopenhagen konnte ich jedoch bereits feststellen, daß das Rundschreiben überall herausgegangen ist), praktisch aber ist mir jetzt völlige Handlungsfreiheit zugestanden.
  2. Die äußeren Arbeitsverhältnisse sind nach wie vor katastrophal. Ich bin außerstande, irgendwelche Besucher zu empfangen und mit ihnen vertraulich zu sprechen, wie das nun einmal notwendig ist. Soweit ich Vertrauensmänner nicht aufsuchen kann, wodurch ich von vornherein in die Lage des Ansuchenden gerate (eine im Grunde schon unmögliche Situation), kann ich keine Verbindungen aufnehmen.

    Die Dienststelle hat zwar die Freistellung neuer Räume beantragt. Ob die Beschlagnahme der gewünschten Häuser durchgeführt wird, wann dies geschieht und wann der notwendige Umbau vollzogen wird, ist gar nicht abzusehen. Nach allgemein Ermessen wird das Jahr darauf hingehen! Außerdem ist das neue für die G.F.L in Aussicht genommene Haus so klein, daß für unsere Arbeitsstelle nach Rücksprache mit SS-Sturmbannführer Leib höchstens 2 kleine Räume im Obergeschoß in Betracht kommen (man vergleiche dagegen das Reichskommissariat Abteilung Wissenschaft und Schule)!

    Die Bereitstellung eines eigenen Hauses für einen Vertreter und eine Mitarbeiterin wird von SS-Stubaf. Leib (und nicht ohne Recht!) zunächst abgelehnt. Größere Objekte für die G.F.L., in denen uns genügend Platz zur Verfügung gestellt werden kann, sind aber vorläufig nicht auffindbar.

  3. Eine Wohnung für den Vertreter des "Ahnenerbe" ist bisher nicht zur Verfügung gestellt worden und wird auch in absehbarer Zeit nicht zu bekommen sein, schon weil es völlig an Einrichtungsgegenständen dafür fehlt.

  4. Im beigefügten Aktenvermerk über die Unterredung mit Ministerialrat Dr. Huhnhäuser findet sich eine Zusammenfassung hinsichtlich der anderen sachlichen Voraussetzungen für die hiesige Arbeit des "Ahnenerbe"-Vertreters. Zu dem dort Gesagten darf ergänzend noch dargelegt werden (vergl. die bereits übermittelten Aktenvermerke über die Besprechungen mit SS-Standartenführer Fehlis und SS-Obersturmführer Dr. RItz), daß mit einer längeren Anlaufzeit zu rechnen ist, weil die psychologischen Voraussetzungen ebenso sehr wie die rein technisch-verkehrsmäßigen Arbeitserschwernisse nur bei einer stetigen Arbeit auf lange Sicht überwunden werden können.

Unter diesen Umständen bitte ich, sofort alle Schritte in die Wege zu leiten, daß die Entscheidung des Herrn Ministerialdirektors Mentzel, welche meinen Einsatz in Posen für Januar und Februar vorsieht und die praktisch bedeuten würde, daß von Mitte Dez. bis März alle Arbeit hier eingestellt wird, rückgängig gemacht wird. Eine Unterbrechung der Arbeit würde bedeuten, daß wir im März wieder von vorne anfangen müßten. Gleichzeitig ist aber das Reichskommissariat Abteilung Huhnhäuser nicht gewillt, seine Pläne und seine Arbeiten auf längere Zeit zurückzustellen, was auch praktisch nicht angängig ist, da sie schon viel zu weit gediehen sind. Will das "Ahnenerbe" sich hier also einschalten und überhaupt noch mit einer eigenen Vertretung arbeiten, so ist eine Unterbrechung im Januar und Februar unmöglich!

Andererseits bin ich entschlossen, in Possen ein Kolleg ohne Vorbereitungen nicht zu lesen. Ich kann es mir gegenüber nicht verantworten, so leichtsinnig zu handeln. Darüber hinaus aber halte ich es für ebenso verantwortungslos, Fronturlaubern alte Kamellen vorzusetzen. Soll ich also im Januar lesen, so muß ich sofort mit den Vorbereitungen beginnen können. Da dies hier unter den unwürdigen Arbeitsverhältnissen und dem fehlenden Wissenschaftsapparat unmöglich ist, müßte meine sofortige Ablösung ins Auge gefaßt werden, die umso dringlicher wird, da ich dann das Semester bereits im Dezember beginnen müßte.

Ich bitte, die hier aufgeworfenen Fragen schnellstens zu klären und mir durch FS. insbesondere mitzuteilen, welche Erfolg die Schritte bei Mentzel gehabt haben. Unter Umständen kann versucht werden, den Höheren SS- und Polizeiführer Nord, SS-Obergruppenführer Redieß, einzuschalten, jedoch verspreche ich mir davon wenig.

Oslo, am 17.10.1942.

Schwalm
SS-Hauptsturmführer

Rights

Please contact the Myrin Library Special Collections Department for permissions to use this document. https://www.ursinus.edu/library/archives-special-collections/

Letter from Hans Schwalm Regarding his Work in Norway to Schneider and Wolfram Sievers, October 17, 1942

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