Files

Download

Download Full Text (449 KB)

Download English Translation (13 KB)

Description

K.A. von Müller describes Bruno Schweizer's work at the South-Southeast Institute of the University of Munich and his focus on dialect and folk studies. He emphasizes Schweizer's knowledge and organizing skills and states that Schweizer only left the Institute due to its refocusing on ethnopolitical questions requiring knowledge of southern Slavic, Hungarian and Romanian languages. A strong recommendation, presumably written to the Ahnenerbe.

Date

4-9-1936

Document Type

Letter

City

Munich

Keywords

Bruno Schweizer, Ahnenerbe, Nazi Germany, Bavarian Academy of the Sciences, folk studies, ethnology, linguistics

Disciplines

European History | Folklore | Linguistic Anthropology

Sender

Karl Alexander von Muller

Corresponds to:

Folder 3, Document 5

Language

German

Transcription

Bayerische Akademie der Wissenschaften

München, den 9. April 1936.

Zeugnis

Dr. phil. Bruno Schweizer, geb. am 3. Mai 1897, woweit mir bekannt ist, aus einer alteingesessesnen Bauern- und Kunsthandwerkerfamilie stammend, war vom 1. April 1931 bs 1. April 1932 halbtägig und vom 1. April 1932 bis 1. Oktober 1935 ganztägig als ständiger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts zur Erforschung des deutschen Volkstums im S. und SO bei der Universität München unter meiner Leitung angestellt. Ich hatte Herrn Dr. Schweizer zu dieser Stellung vorgeschlagen, weil er auf dem Gebiete der Germanistik und Volkskunde nicht nur fachmässig gründlich geschult und durch seine vorangegangene Mitarbeit sm Deutschen Sprachatlas erprobt war, sondern auch eine eingehende persönliche Kenntnis des süddeutschen Volksschlages besitzt und beretis selbst über umfangreiche Sammlungen auf den Gebieten des Dialekts, der Bauernhausforschung, des Brauchtums, der Formsymbolik, der Handwerkskunst, der Siedelungsforschung, der Mythen-,Sagen-,Spruch- und Liedforschung verfügt.

Die Arbeit Herrn Dr. Schweizers am Süd-Südostinstitut bestand zunächst in der Herstellung einer wissenschaftlich genauen, das ganze Stammesgebiet umfassenden Grundkarte in dreifachem Masstabe, die allen kartenmässigen Arbeiten des Instituts zugrunde liegen und gleichzeitig zur Anlage einer umfassenden Materialsammlung geschichtlichen, siedelungskundlichen, volkskundlichen, namenkundlichen usw. Inhalts dienen sollte.

Durch 5 Semester hielt Dr. Schweizer im Auftrag des Instituts an der Universität unentgeltliche Kurse zur theoretischen und praktischen Einführung der Studenten in die heimatkundliche Forschung mit allsontäglichen Kundfahrten ins Land, die gut besucht waren und mehrere Zulassungs- und Doktorarbeiten anregten.

Herr Dr. Schweizer, der in heimat- und volkskundlichen Arbeiten sein Lebensziel sieht und sich ihnen mit unermüdlichem Fleisse widmet, hat sich in seiner Institutsarbeit sowohl als gründlicher Wissenschaftler als auch als Organisator volkskundlicher Unternehmungen bewährt.

Er kennt persönlich Deutschösterreich und Westböhmen, die alten deutschen Sprachinseln Gottschee und die Sieben Gemeinden; im Sommer 1935 erbat er sich einen Urlaub zu einer Islandreise.

Dr. Schweizer war Frontkämpfer und Freikorpsmitglied (Oberland). In seinen Vorträgen und Artikeln seit dem Umbruch hat er sich insbesondere für die Eingliederung der Heimatbewegung in den ganzheitlichen nationalsozialistischen Staat eingesetzt. Er wurde wiederholt für weltanschaulich ausgerichtete heimat- und volkskundliche Schulungskurse durch die Landesbauernschaft (Mindelburg) und die nationale Volksbildungsstätte angefordert und vom Institut dazu beurlaubt.

Ich habe Herrn Dr. Schweizer als einen treuen und unermüdlich fleissigen, gewissenhaften und strebsamen Mitarbeiter kennen gelernt und kann ihn als solchen wärmstens empfehlen. Sein Ausscheiden aus dem Institut erfolgte infolge einer Umstellung der Arbeiten des Instituts auf die rein volkspolitischen Fragen des Südostens, wozu insbesondere die Kenntnis der südslawischen, ungarischen und rumänischen Sprache notwendig ist. Diese Arbeiten lagen ausserhalb des Interessenkreises Herrn Dr. Schweizers. Ich wünsche Herrn Dr. Schweizer, dass er eine Stellung findet, in der er seine besonderen Fähigkeiten und Kenntnisse zum Wohle unseres Volkes gebrauchen kann.

K.A. von Müller

Rights

Please contact the Myrin Library Special Collections Department for permissions which fall outside of educational use.

Recommendation Letter for Bruno Schweizer from Karl Alexander von Müller, April 9, 1936

Share

COinS
 
 

To view the content in your browser, please download Adobe Reader or, alternately,
you may Download the file to your hard drive.

NOTE: The latest versions of Adobe Reader do not support viewing PDF files within Firefox on Mac OS and if you are using a modern (Intel) Mac, there is no official plugin for viewing PDF files within the browser window.