Description
A document discussing Bruno Schweizer, focusing on his involvement in the Housigau Homeland Association and its related magazine as well as his lack of engagement with the Nazi party. The comments indicate that he did not give the Nazi salute or make donations to the party or its affiliated organizations. Includes handwritten comments by Wolfram Sievers and Walther Wüst.
Date
12-1937
Document Type
Memorandum
Keywords
Bruno Schweizer, Ahnenerbe, Nazi Germany, Ammersee, journal, military service
Disciplines
European History
Corresponds to:
Folder 3, Document 10
Language
German
Transcription
Dr. Bruno Schweizer, geb. 3.5.97 zu Diessen a./Ammersee zuletzt wohnhaft in München, Herzogspitalstr. 9/II bei Trollmann, seit 31.5.1936 von München nach Diessen a./Ammersee abgemeldet.
Dr. Sch. ist laut Einwohnermeldekarte lediger Angestellter an der deutschen Akademie. Zum Dr. phil. promoviert am 14.4.1925 laut Mitteilung der Universität Freiburg.
Dr. Sch. gibt bei seiner Einvernahme, in der Angelegenheit Heimatverband Housigau e.V., Weilheim / Oberbayern wo er 2. Vorsitzender des Vereins und Leiter d. Zeitschrift war, folgendes an: Bis 1924 war ich Mitglied des Friekorps Oberland und Mitkämpfer der Nationalsozialistischen Partei. Der Zusammenbruch am 9.11.23 brachte mich auf den Gedanken, man müsse die Erneuerung des Volkes von innen heraus bewirken und ich rief mit einer Anzahl Gleichgesinnter im Jahre 1924 die Heimatbewegung im Ammerseegebiet ins Leben, die sich dann als "Heimatvereinigung Ammersee" konsoliderite. Ich gründete gleichzeitig die Zeitschrift "Ammersee Heimat Blätter" im Selbstverlag und finanzierte sie 1 Jahr lang aus eigenen Mitteln. Nach verschiedenen Versuchen, das Organ selbstständig zu erhalten, beschloß 1926 in Diessen eine Tagung der Heimatfreunde des Ammerseegebietes, die Zeitschrift in vereinfachter und verbilligter Form herauszugeben und weiterzuführen. 1927 erhielt der Heimatverband die Bezeichnung "Housigau e.V." und wurde in das Vereinsregister eingetragen, Der Vereinsleiter Schweizer schenkte die Zeitung dem Verband unter der Bedingung, daß sie in seinem Sinne weitergeführt wird. Die Zeitschrift wurde in "Lech-Isar-Land" umbenannt; sie erscheint heute im 12. Jahrgang und wurde nach erfolgter Eingliederung des Verbandes in den Reichsbund "Volkstum und Heimat" in der NS.-Kulturgemeinde von dieser als Werk- und Mitteilungsblatt anerkannt. Die Zeitschrift ist Eigentum des Verbandes und wird in einer Auflage von 1000 Stück in der Druckerei J.K. Huber in Diessen a. Ammersee gedruckt. Von der Druckerei wird die Auflage an den Verband abgeliefert, der die Verbreitung besorgt. Sie hat die Aufgabe, die Mundartforschung, Heimatpflege und den Schutz der Heimatdenkmäler im Gebiete zwischen Lech und Isar zu fördern. Weitere Zeitschriften oder Bücher wurden bisher vom Verlag nicht herausgegeben. Verantwortlich für den Inhalt ist Schweizer. Der Verlag ist dem Reichsband der Deutschen Zeitschriftenverleger angegliedert.
Mitglied der NSDAP oder einer Gliederung gehört Sch. nicht an.
Dr. Sch. war Frontkämpfer von 1917 - 1919 und erhielt den türk. Halbmond und das BMVKr. Sch. steht dem NS. vollkommen fremd und ablehnend gegenüber. Er wendet den Deutschen Gruß nicht an, verkehrt viel mit Geistlichen und ist ein großer Kirchenanhänger. Zu den Inhaber des Verlages Huber, Diessen, steht er in einem Verwandschaftsverhältnis. Charakterlich ist Sch. aufbrausend, sehr eingebildet und verschlossen. Sein Soziales Verhalten ist schlecht, er unterstützt die Partei und ihre Gliederungen bei Sammlungen nicht, obwohl er vermögend ist.
Rights
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Recommended Citation
Author, Unknown, "Notes on Bruno Schweizer, December 1937" (1937). Bruno Schweizer. 1.
https://digitalcommons.ursinus.edu/ahnenerbe_schweizer/1
